Hochzeit - Fragen und Antworten
Wir freuen uns, wenn Sie in unserer schönen Kirche in Niederwenigern heiraten möchten.
Wir möchten Ihnen hier einige Informationen an die Hand geben, um diesen großen Tag besser planen zu können. Bei allen Fragen berät Sie der für Sie zuständige Pfarrer bzw. das Gemeindebüro sicher gerne.
"Eine glückliche Ehe ist eine größere Wundertat Gottes als die Teilung des Meeres." (Jüdisches Sprichwort).
Am Anfang ist die Liebe zwischen zwei Menschen.
In der kirchlichen Trauung wird die Liebe zwischen den beiden in den Horizont der Schöpfung eingezeichnet: Liebe ist nicht persönlicher Verdienst und ist auch nicht käuflich oder machbar. Sie braucht regelmäßige Pflege, von den Liebenden und von der Welt, in der sie leben. Sie ist ein Geschenk Gottes. Dankbarkeit und Freude prägen deshalb die kirchliche Feier.
In der Trauung empfängt das Brautpaar den Segen Gottes. Den beiden Liebenden wird in der gottesdienstlichen Feier versichert, dass Gottes Segen sie in ihrem Wagnis "Ehe" begleitet. Denn es ist alles andere als selbstverständlich, dass zwei Menschen mit ihren je eigenen Träumen und Wünschen, Lebensplänen und -geschichten, Fähigkeiten, aber auch ihren Ecken und Kanten eine feste und lebenslange Beziehung eingehen wollen und können.
Dass sie eine dauerhafte Beziehung wollen, machen die Brautleute im Trauversprechen öffentlich. Sie bringen vor der Festgemeinde und Gott zum Ausdruck, was sie einander bedeuten und dass sie sich einander versprechen. Wie Gottes Verheißung für gute und schlechte Tage gilt, wollen Partner und Partnerin in schönen und schweren Stunden zusammen bleiben, ihre Liebe gestalten und wachsen lassen.
Die evangelische Trauung: Bitte um Gottes Segen
"Die Ehe ist ein weltlich Ding", hat Martin Luther gesagt, sie gehöre deshalb vor der Kirchentür geschlossen. So hält es die Evangelische Kirche noch heute: Bedingung für eine kirchliche Trauung ist die vorherige Eheschließung auf dem Standesamt.
Die evangelische Trauung ist also ein Gottesdienst anlässlich einer staatlichen Eheschließung. In diesem Gottesdienst bittet die christliche Gemeinde für das Paar um den Segen Gottes als Wegbegleitung durch sein gemeinsames Leben.
Bis dass der Tod euch scheidet
Die Evangelische Kirche sieht die Ehe prinzipiell als unauflösbar an. Aus evangelischer Sicht ist daraus jedoch nicht die Unmöglichkeit einer Ehescheidung abzuleiten. Eine Ehe kann scheitern, und die Scheidung ist dann ein letzter Ausweg, wenn die Gemeinsamkeit zwischen zwei Menschen unheilbar zerstört ist. Nach evangelischem Verständnis ist sie in einem solchen Fall zu akzeptieren, weil kein Mensch auf sein Versagen und Verschulden festgelegt werden sollte.
Und wenn es schief geht …?
Ein Kernstück des evangelischen Glaubens ist die Lehre von der Rechtfertigung. Sie besagt, dass alles, was Menschen mit aufrichtigem Bemühen tun, vor Gott gerechtfertigt ist – selbst wenn es am Ende vielleicht misslingt. Im Hinblick auf die eigene Partnerschaft ist das eine ermutigende und entlastende Botschaft: Wir können uns noch so sehr anstrengen – es ist doch möglich, dass wir als Paar scheitern. Doch auch wenn das passiert, wenn unsere Ehe in die Brüche geht, ist Gott bei mir und wird mir keinen Vorwurf machen.
Die Ehe – biblisch betrachtet
"Es ist nicht gut dass der Mensch allein sei. Darum wird ein Mensch seinen Vater und seine Mutter verlassen und wird seiner Frau anhängen und sie werden ein Fleisch sein", heißt es im Alten Testament (1.Mose 2,24). Und das Urteil, das Gott zu diesem Zusammensein von Mann und Frau spricht, lautet: "Und siehe, es war sehr gut".
Nach christlichem Verständnis ist die Liebe zwischen zwei Menschen ein Geschenk Gottes, der diese Menschen geschaffen hat. In einer lebenslangen und respektvollen Beziehung können sich Gottes Liebe, seine Wertschätzung des Menschen und seine Treue widerspiegeln.
Auch das Neue Testament betont, dass Mann und Frau durch jene Liebe miteinander verbunden sind, die in der Liebe Gottes gründet: "Ihr seid zur Freiheit berufen, ... durch die Liebe diene einer dem anderen" (Galater 5,13).
Nach diesen grundsätzlichen Bemerkungen finden Sie hier eine Aufstellung häufig gestellter Fragen und ihre Antworten auf dem Hintergrund der Trauung. Bitte wenden Sie sich an uns, wenn weitere Fragen offen sind.
1. Kann man sich eine Kirche / einen Pfarrer oder eine Pfarrerin aussuchen?
Im Prinzip ja. Erster Ansprechpartner ist aber der für Sie zuständige Gemeindepfarrer. Wenn Sie in unserer Kirche heiraten, aber nicht in unserer Gemeinde wohnen, bitten Sie ihren für Sie zuständigen Gemeindepfarrer, dass er die Trauung hier vornimmt.
2. Was passiert im Traugespräch? Was müssen wir mitbringen?
Für das Gespräch gibt es kein festes Schema. Es geht vor allem darum, sich kennen zu lernen und den Gottesdienst zu planen. Plaudern Sie ruhig ein wenig aus dem Nähkästchen. Ihr Pfarrer findet so leichter Anknüpfungspunkte für die Predigt. Nennen Sie ruhig auch eigene Wünsche und Erwartungen an die Gestaltung des Gottesdienstes.
Nicht vergessen: Spätestens zur Trauung das Stammbuch mitbringen. Wichtig ist: Erst wenn ein Paar standesamtlich verheiratet ist, kann die kirchliche Trauung gefeiert werden.
Das kirchliche Trauformular können Sie sich vorab von Ihrem Pfarramt zuschicken lassen und dann ausgefüllt zum Traugespräch mitbringen oder Sie füllen es gemeinsam beim Traugespräch mit dem Pfarrer aus.
3. Und wenn mein Partner eine anderen Konfession (oder gar keiner) angehört?
Wenn Sie sich nicht für eine rein katholische oder rein evangelische Trauung entscheiden können, ist eine "ökumenische Trauung" ein Kompromiss, der beide Konfessionen berücksichtigt. Es handelt sich dabei um eine katholische Trauung mit Beteiligung eines evangelischen Pfarrers oder einer Pfarrerin bzw. um eine evangelische Trauung mit Beteiligung eines katholischen Pfarrers – je nachdem, ob Sie sich für ein katholisches oder evangelisches Gotteshaus entscheiden.
Die ökumenische Trauung gilt kirchenrechtlich als katholische Trauung, wenn sie unter katholischer Federführung vollzogen wurde und entsprechend als evangelische Trauung bei evangelischer Federführung.
Klingt kompliziert? Wenden Sie sich einfach an den für Sie zuständigen Pfarrer. Er kann ihnen alle Fragen rund um die ökumenische Trauung mit Ihnen besprechen.
Wenn ein Partner evangelisch ist, der andere keiner oder einer anderen Religion angehört, ist eine evangelische Trauung in der Regel nicht möglich. In besonders begründeten Fällen kann hier eine Ausnahme gemacht werden. Die Entscheidung darüber liegt beim zuständigen Pfarrer.
4. Was kommen für Kosten auf mich zu?
Für Gemeindeglieder unserer Kirchengemeinde entstehen für die Nutzung unserer Kirche keine Gebühren.
Von Menschen, die nicht aus unserer Gemeinde kommen, aber gerne in unserer Kirche heiraten möchten, erheben wir eine Aufwandsentschädigungspauschale von 200 €. Darin ist die komplette Nutzung unserer Kirche inkl. Reinigung enthalten. Dazu kommen dann noch die Kosten für einen Organisten/eine Organistin.
Für alle Menschen, die bei uns ihre Trauung im Gottesdienst feiern, gilt:
Der Blumenschmuck in der Kirche und eine weitere musikalische Ausgestaltung des Gottesdienstes muss vom Brautpaar finanziert werden.
5. Wie läuft die „kirchliche Trauung“ konkret ab?
Ein Traugottesdienst kann - vereinfacht gesagt - in drei Teile eingeteilt werden. Im ersten Teil werden Brautpaar und Festgemeinde mit einem biblischen Wort begrüßt. Gebet und Lied/Musik dienen der Sammlung und dem Lob Gottes. Dass Sie sich lieben, ist kein Zufall, sondern Gottes Fügung. Ihre Liebe wurde im Himmel geschlossen, und ohne Gottes Segen könnte sie nicht leben.
Mit der Predigt über den Trauspruch beginnt der mittlere Abschnitt. Es folgt die eigentliche Trauung, in der Reihenfolge: Schriftlesung, Trauversprechen der Eheleute, Ringwechsel, Segen für die junge Ehe. Wünscht sich das Ehepaar ein gemeinsames Abendmahl, oder wird im Traugottesdienst getauft, schließt dies jetzt an.
Im Schlussteil folgen Fürbitten, Vaterunser und mit dem Segen Gottes entlässt der Pfarrer Brautpaar und Traugemeinde in den folgenden Festtag.
6. Kann ich kirchlich getraut werden, wenn ich geschieden worden bin?
Es ist eine traurige Tatsache, dass Ehen scheitern. Schuld haben und "Sich-Schuldig-Fühlen" ist unterschwelliges Thema in nahezu jeder Trennung.
Geschiedene bringen in der kirchlichen Trauung den Wunsch nach Vergebung und Neuanfang zum Ausdruck. Beides schenkt Gott. Insofern ist die Wiederverheiratung bereits geschiedener Menschen möglich. Alles Weitere wird im Traugespräch besprochen.
7. Wo innerhalb des Gottesdienstes können Verwandte und Freunde mit gestalten?
Häufig möchten die Trauzeugen, gute Freunde oder Geschwister die kirchliche Trauung mit gestalten, z.B. einen Bibeltext oder ein Gebet vorlesen oder etwas singen. Wenn Sie bereits davon wissen, sprechen Sie das bitte im Traugespräch an, so dass Ihr Pfarrer es einplanen kann. Falls es eine Überraschung sein soll: Bitten Sie Ihre Trauzeugen, Freunde usw., sich beim Pfarrer zu melden.
8. Können wir selbst Lieder aussuchen?
Dies ist natürlich möglich. Sicher haben Sie ein Lieblingslied oder Sie finden im Gesangbuch einen Liedtext, der Ihnen besonders passend erscheint. Bringen Sie solche Wünsche und Vorschläge ins Traugespräch mit ein! Bedenken sie aber bitte, dass die gewünschten Lieder zur Trauung passen sollten und nicht zu unbekannt sind, damit möglichst viele Ihrer Gäste mitsingen können.
9. Wer macht eigentlich die Liedblätter / Gottesdienst-Blätter?
Normalerweise reicht für einen Gottesdienst das Gesangbuch aus. Viele Paare möchten an Ihrer Hochzeit jedoch ein besonders schönes "Programmblatt" haben. Das ist insofern auch sinnvoll, als dass zu Hochzeiten oft Verwandte von Freunde anreisen, denen die Liturgie der Gemeinde fremd ist. Ein von Ihnen gestalteter Ablaufplan mit Lied- und Gebetstexten kann dann hilfreich sein. Außerdem ist es ein schönes Erinnerungsstück für Ihr Hochzeitsalbum.
10. Was ist, wenn ein Freund in der Kirche etwas vortragen will?
Das ist möglich, sollte aber wegen des genauen Gottesdienstablaufs mit dem Pfarrer abgesprochen werden. Sprechen sie die Frage im Traugespräch an oder geben Sie ihrem Freund / ihrer Freundin die Telefonnummer des zuständigen Pfarrers.
11. Ist es möglich, den Kollektenzweck selber auszuwählen?
Ja, das ist bei uns grundsätzlich möglich. Der Verwendungszweck kann außerhalb der Gemeinde liegen (Hilfsprojekt, soziale Initiativen o.ä.), aber auch einem bestimmten Bereich der eigenen Gemeinde gewidmet werden (Jugendarbeit, Renovierung der Kirche, Ausstattung des Kindergartens usw.). Sprechen Sie diese Frage im Traugespräch an.
12. Der Vater der Braut will seine Tochter in die Kirche führen und dort dem Bräutigam übergeben. Kennt die evangelische Kirche diesen Brauch?
Mit dieser Geste fällt es manchen heutigen Vätern leichter, sich von ihrer Tochter zu lösen. Sprechen Sie die Möglichkeiten mit Ihrem Pfarrer ab.
13. Wir hätten so gerne ein Bild mit dem Pfarrer!
Kein Problem! Die meisten Pfarrer sind gern bereit, sich nach dem Gottesdienst noch einmal vor dem Altar (oder anderswo) mit Ihnen ablichten zu lassen. Meist werden diese Bilder sogar besser als die während des Gottesdienstes geschossenen: Ihre Aufregung ist weg, und Fotos können bei freier Sicht gemacht werden. Insofern empfehlen wir Ihnen in Ihrem eigenen Interesse, Fotos erst nach der Trauung zu machen und in Ihren Familien darauf hinzuwirken, dass kein „Blitzlichtgewitter“ Ihre Trauung in eine Pressekonferenz verwandelt.
14. Bis wann braucht die Organistin spätestens den Ablauf bzw. die Lieder, die gespielt werden sollen?
In der Regel bespricht der Pfarrer mit der Organistin/dem Organisten den Ablauf und die Lieder für die Trauung.
Wenn ihr Traugottesdienst neben den Liedern noch andere musikalische Beiträge aufweist, sollten Sie dies frühzeitig mit der Organistin/dem Organisten besprechen. Ihr zuständiger Pfarrer wird Ihnen gerne dabei helfen.
15. Dürfen Blumen gestreut werden? Werden diese von Ihrer Seite oder von unserer wieder beseitigt? Und was ist mit dem berühmten „Reis-Werfen“?
Natürlich dürfen durch Blumenkinder am Schluss der Trauung auch Blumen streuen. Diese werden nach dem Traugottesdienst von unseren Küstern wieder beseitigt.
Vom Reiswerfen in und vor der Kirche bitten wir Sie, im eigenen Interesse Abstand zu nehmen. Bei feuchtem Wetter ist dieser Reis gefährlich, da er aufquillt und den Untergrund rutschig macht. Also bitte: Kein Reis!
16. Können wir als Brautpaar und/oder weitere Gäste vor der Kirche parken?
Direkt gegenüber unserer Kirche finden Sie am Justinenweg einen Parkplatz für das Brautauto und für einige Gäste. Ansonsten finden sie auch Parkplätze gegenüber in der Jugendherbergsstraße oder auf dem Domplatz an der Essener Straße.
Download der Infobroschüre Trauung