Taufe - Gottes Bund mit den Menschen

Endlich ist es da – nach Monaten des Wartens, der Vorfreude und der Vorbereitung. Ein ganz kleines Menschenkind, an dem schon alles dran ist: Nase, Zehen und winzige Fingernägel.

Die meisten Eltern spüren angesichts dieses Wunders eine große Dankbarkeit: Es ist für sie nicht selbstverständlich, dass ihre Tochter oder ihr Sohn lebt und gesund ist. Gleichzeitig ahnen sie die große Verantwortung, die auf sie zukommt: Sie werden das Kind versorgen, nach ihren Kräften vor Schaden behüten, ihm Werte vermitteln und es aufs Leben vorbereiten. Vielen spricht der tiefe Wunsch aus dem Herzen: „Dies Kind soll unversehrt bleiben.“ Sie wünschen sich einen Schutz für das Neugeborene, den sie selbst nicht gewährleisten können.

Viele wünschen sich auch, ihren Glauben an Jesus Christus, der sie selbst im Leben trägt, ihrem Kind weiterzugeben.

In der Taufe kommen viele dieser Gefühle und Hoffnungen zur Sprache: Gebete und Lieder greifen den Dank der Familie für ihr neues Mitglied auf und richten sie an Gott. Fürbitten bringen Gesundheit, Aufwachsen und Wohlergehen des Kindes, aber auch die Eltern mit ihrer neuen Verantwortung vor Gott. Im Segen erhält die Familie eine Stärkung für ihren gemeinsamen Weg. Durch das Patenamt werden den Eltern Menschen an die Seite gestellt, die sie in der Sorge um das Kind unterstützen. Weit über all das und weit über unser Verstehen hinaus reicht jedoch das, was in der Taufe geschieht: Hier bindet sich Gott in Jesus Christus an das Leben dieses Kindes, bejaht es und sagt ihm ganz persönlich zu: „Fürchte dich nicht, ich habe dich erlöst, ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein.“Später, als Erwachsener wird der getaufte Christ auf dieses Ja Gottes antworten.

Mit den folgenden Fragen wollen wir Ihnen helfen, mehr über Bedeutung und Wesen der Taufe zu erfahren und Sie ganz praktisch bei der Entscheidung, ihr Kind taufen zu lassen, zu unterstützen.

Wenn Sie auf Ihre Fragen in den folgenden Sätzen keine Antwort finden, wenden Sie sich an ihren zuständigen Pfarrer. Er wird Ihnen gerne helfen.

 

Allgemeine Fragen zur Taufe:

1. Was ist die Taufe?

In der Taufe wendet sich Gott in besonderer Weise dem Menschen zu und lädt ihn ein in die Gemeinschaft mit ihm. Die Erfahren dieser Gemeinschaft beantwortet der Mensch mit dem Ja zu Gott. Jesus Christus hat seinen Jüngern und damit allen Christinnen und Christen die Aufgabe übertragen, Menschen in seinem Namen zu taufen. Durch die Taufe wird der Mensch in die Gemeinschaft der Kirche aufgenommen.

2. Was sind die Elemente der Taufe?

Bei der Taufhandlung erinnern wir uns an die bleibende Aufgabe, Menschen im Namen Jesu zu taufen. Dazu hören wir auf die Worte des sogenannten „Taufbefehls“ Jesu aus der Bibel. Der Täufling wird gefragt, ob er sich taufen lassen will. Nach seinem „Ja“ zu dieser Frage spricht er zusammen mit der Gemeinde das Apostolische Glaubensbekenntnis. Bei einer Kindertaufe wird die Frage nach der Taufe und der christlichen Erziehung den Eltern und Paten gestellt. Die Taufe geschieht, indem eine Pfarrer den Kopf des Täuflings dreimal mit Wasser begießt und dazu spricht: „Ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“ Die Getauften bekommen einen Taufspruch aus der Bibel zugesprochen. Sie werden in besonderer Weise gesegnet. Als sichtbares Zeichen der Taufe kann eine Taufkerze entzündet werden. Der Täufling erhält eine Taufurkunde, bei Kindertaufen erhalten den Paten und Patinnen Patenurkunden. Die Gemeinde wird daran erinnert, ihr neues Mitglied mit Gebet und Hilfe zu begleiten.

3. Wo findet man einen Taufspruch?

In unserer Gemeinde ist es üblich, dass die Taufsprüche aus der Bibel stammen. Einen passenden Vers zu finden, ist für Täuflinge oder Eltern und Paten nicht immer eine leichte Aufgabe. Ihr Pfarrer kann dabei behilflich sein Unter www.taufspruch.de ist eine große Sammlung von Taufsprüchen zusammengestellt.

4. Kostet die Taufe Geld?

Nein, es werden für eine Taufe keine Gebühren fällig. Mit Ihrer entrichteten Kirchensteuer sind alle "Kosten" gedeckt. Wie in jedem Gottesdienst wird allerdings auch bei einer Taufe eine Kollekte für einen bestimmten kirchlichen Zweck gesammelt.

5. Muss die Taufe im Gemeindegottesdienst stattfinden?

In unserer Gemeinde findet die Taufe immer in einem Gemeindegottesdienst statt, weil ein Mensch immer in eine Gemeinde hinein getauft wird. Bei uns wird bis auf den 1. Sonntag im Monat (Feier des Heiligen Abendmahles) an jedem Sonntag im Monat die Taufe angeboten. Bei manchen besonderen Gottesdienst (Konfirmation u,a.) raten wir ebenfalls dazu, die Taufe an einem anderen Sonntag mit Ihnen zu feiern.

6. Wann sollte eine Taufe angemeldet werden?

Bei Kindertaufen ist eine Frist von zwei Monaten sinnvoll. Bei Erwachsenentaufen empfiehlt sich eine Frist von 6 Monaten, weil die Taufe in der Regel mit einem Taufunterricht vorbereitet werden muss. Angemeldet werden muss die Taufe bei dem für Sie zuständigen Pfarrer. Sie können sich in unserem Gemeindebüro (02324 40173) oder bei Ihrem Pfarrer (02324 947239) auch weiter informieren lassen.

7. Kann ich mein Kind auch in einer anderen als meiner Heimatgemeinde taufen lassen?

Grundsätzlich ist das natürlich möglich. Die Eltern sollten sich aber die Frage stellen, ob es nicht sinnvoller für das Kind ist, dort getauft zu werden, wo man wohnt und das Kind gegebenenfalls auch den Kindergarten und die Grundschule besucht. Sollte die Entscheidung trotzdem dahin gehen, Ihr Kind nicht in der „Heimatkirche“ taufen zu lassen, dann wenden Sie sich bitte an Ihren Gemeindepfarrer, damit ein sogenanntes „Dimissoriale“ (Zurkenntnisnahme einer Amtshandlung in einer anderen Gemeinde) ausgestellt werden kann.

 

Fragen zur Kindertaufe

7 Warum sollen Kinder getauft werden?

Gottes Zuwendung und Liebe gilt allen Menschen ohne Vorbedingung. Diese Tatsache wird durch die Taufe von Säuglingen und Kindern deutlich. Eltern erleben das Entstehen neuen Lebens häufig als Wunder und wollen ihr Kind unter Gottes besonderen Schutz stellen. Durch die Taufe eines Kindes übernehmen Eltern, Paten und die ganze Gemeinde die Verantwortung dafür, dass der heranwachsende Mensch Zugänge zu einem Leben als Christ oder Christin findet.

8. Welche Vorbereitungen sind für die Taufe eines Kindes nötig?

In der Vorbereitung der Taufe findet zwischen dem Pfarrer und den Eltern - wenn möglich mit den Paten - ein Gespräch statt. Als Unterlagen ist das Familienstammbuch mit der Geburtsurkunde (für religiöse Zwecke) mitzubringen.

9. Müssen Eltern verheiratet sein, wenn sie ihr Kind taufen lassen wollen?

Die Eltern des zu taufenden Kindes müssen nicht verheiratet sein. Allerdings muss in der Frage ihrer Absicht, ihr Kind taufen zu lassen, Einigkeit bestehen. Es ist möglich, die Trauung der Eltern mit der Taufe zu verbinden.

10. In welchem Alter sollte ein Kind getauft werden?

Die Taufe ist in jedem Lebensalter möglich.

11. Können Eltern ihr Kind taufen lassen, wenn sie nicht Kirchenmitglieder sind?

Ja, das ist möglich, wenn sich Patinnen und Paten finden, die bereit und in der Lage sind, die Verantwortung für die evangelische Erziehung des Kindes zu übernehmen.

12. Kann ein Kind gegen den Willen eines anderen Elternteils getauft werden?

Nein. Lehnt ein Erziehungsberechtigter die Taufe ab, so kann die Taufe nicht stattfinden. Nach der Vollendung des 14. Lebensjahres (Religionsmündigkeit) kann ein Jugendlicher selbst entscheiden, sich taufen zu lassen.

13. Können Nichtgetaufte am Religionsunterricht in der Schule und an kirchlichen Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche teilnehmen?

Ja. Der schulische Religionsunterricht als ordentliches Lehrfach steht allen Schülern und Schülerinnen offen. Das gilt auch für Veranstaltungen in unserer Gemeinde - Krabbelgruppen, Kinder- und Jugendgruppen, Konfirmandenunterricht usw. — und selbstverständlich auch für alle Gottesdienste.

14. Wer kann Pate oder Patin werden?

Patinnen und Paten müssen einer christlichen Kirche angehören. Wir freuen uns, wenn mindestens ein Pate oder eine Patin in der evangelischen Kirche ist. Freunde oder Familienmitglieder, die nicht mehr in der Kirche sind, können nicht Patin oder Pate werden. Sie können als Taufzeugen in das Geschehen eingebunden sein.

 

Fragen zur Erwachsenentaufe

15. Welche Voraussetzungen gibt es für eine Taufe von Erwachsenen?

Entscheidend für die Taufe ist der Wille des Menschen, sich taufen zu lassen. Dabei kommt es nicht darauf an, das der Mensch bereits in einem bewährten Glauben lebt, sondern dass er Gottes Zuwendung erfahren hat und diese Zuwendung mit seinem Ja zu Gott erwidern möchte. Diese Grundvoraussetzung wird ergänzt durch den Taufunterricht, der Informationen über das Leben als Christ in einer Gemeinde gibt.

16. Können Jugendliche konfirmiert werden, ohne getauft zu sein?

In der Konfirmation bekennen die Jugendlichen selbst, was Eltern und Paten bei der Taufe stellvertretend bekannt haben. Das bedeutet, dass die Taufe die Voraussetzung der Konfirmation ist. Bei der Taufe eines Erwachsenen fallen Taufe und Konfirmation ineinander.

17. Ist nach einem Kirchenaustritt eine erneute Taufe erforderlich?

Nein, ein Austritt aus der Kirche macht die Taufe nicht rückgängig. Er schränkt allerdings die kirchlichen Mitgliedschaftsrechte ein. Die Taufe wird bei einem Wiedereintritt in die Kirche nicht wiederholt — auch nicht bei dem Übertritt in eine andere christliche Kirche.

 

Pfarrer Ludwig Nelles

Justinenweg 3
45529 Hattingen

Tel.: 02324 947239

E-Mail: nelles@kirche-hawi.de

Gemeindebüro: Frau Susanne Kocher

Ev. Kirchengemeinde Niederwenigern

Essener Str. 8
45529 Hattingen

Telefon: 02324 40173
Telefax: 02324 42964

E-Mail: kocher@kirche-hawi.de

Öffnungszeiten:
Dienstag und Freitag:

10:00 Uhr bis 12:00 Uhr

Donnerstag:

17:00 Uhr bis 19:00 Uhr

Aufgrund der Bautätigkeiten rund um unser Gemeindehaus ist das Gemeindebüro bis auf Weiteres nur telefonisch zu erreichen!